Der graue Star (Katarakt) ist eine Erkrankung, die zu einer fortschreitenden Trübung der Augenlinse führt. Sie tritt vorwiegend im Alter auf. Die Eiweißstrukturen der Linse verändern sich und die Lichtdurchlässigkeit nimmt ab. Dies führt zu einer Abnahme des Sehvermögens bis hin zur Erblindung. Augen- oder Stoffwechselerkrankungen, Strahlenexposition und Medikamente kommen nur in Einzelfällen als Ursachen in Betracht.
Der graue Star ist die häufigste Erblindungsursache weltweit, besonders in Ländern, in denen keine modernen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Die durch den grauen Star hervorgerufenen Beschwerden sind vielfältig. Dazu gehören zunehmendes Nebel- oder Schleiersehen, unscharfe Bilder, Doppeltsehen oder Nachlassen der Farbwahrnehmung, Blendung bei Nacht, Kränze um helle Lichter.
Bis heute ist die einzige erfolgversprechende Therapie des grauen Stars die Operation.
Dieser Eingriff dauert ca. 7-15 Minuten und gliedert sich in zwei Abschnitte.
Zunächst wird das trübe Linsenmaterial entfernt, anschließend eine künstliche Augenlinse eingesetzt.
Im Augenärztlichen Operationszentrum Landau kommt routinemäßig das gegenwärtig fortschrittlichste Behandlungsverfahren, die Phakoemulsifikation zum Einsatz. Ein winziges Hohlmesser wird durch einen circa 2,4 mm großen Schnitt in das Auge eingeführt.
Es vibriert an seiner Spitze mit einer Frequenz von 40.000 Schwingungen pro Sekunde. Sie zerkleinert das getrübte Gewebe mithilfe von Ultraschallenergie so weit, dass es sich durch die Öffnung absaugen lässt.
Die Linsenkapsel bleibt in der Regel im Auge. Sie dient als "Tasche" für die neue Kunstlinse. Durch den kleinen Schnitt ist ein Wundverschluss ohne Naht möglich.
Die Linsenkapsel wird gründlich gesäubert, anschließend eine künstliche Augenlinse eingesetzt. Sie bleibt auf Dauer im Auge.
Im Verlauf des Lebens verringert sich die schützende Wirkung des Sehpigments der Netzhaut (Lutein). Zum Ausgleich färbt sich die menschliche Linse mit zunehmendem Alter gelb und wirkt dadurch wie ein Schutzfilter. Hierdurch reduziert sie den Anteil des blauen Lichts, der auf die Netzhaut trifft – und somit das Risiko von Netzhautschädigungen. Bei der herkömmlichen Kunstlinsenimplantation wird die Netzhaut einer unmittelbaren und sehr intensiven, ungefilterten Lichtbelastung ausgesetzt. Es gibt heute zahlreiche wissenschaftliche Hinweise dafür, dass dies zur Entstehung einer Makuladegeneration beitragen kann.
Bei der Operation des Grauen Stars wird Ihre getrübte Augenlinse entnommen und durch eine Kunstlinse ersetzt. Dies führt wieder zu einer besseren Sehleistung, doch der natürliche Schutzfilter des Auges vor „hartem“ Blaulicht geht verloren. Spezielle Blaufilterlinsen übernehmen diese ursprüngliche Schutzfunktion. Sie absorbieren den harten Anteil des blauen Lichts und stellen so den Schutz von Netzhaut und Makula in weiten Teilen wieder her.
Und nicht nur das: Da ihre Filterfunktion recht genau der menschlichen Linse nachempfunden ist, verhelfen Ihnen Blaufilterlinsen zu einem sehr natürlichen Seheindruck; speziell das Farbensehen ist harmonisch ausgewogen.
Die Tecnis° Optiblue ° Linse filtert das potenziell schädigende, energiereiche Licht im UV- und Violettbereich.
Anders als bei herkömmlichen Linsen mit Blaulichtfilter wird jedoch das gesunde blaue Licht durchgelassen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Broschüre des Linsenherstellers.
Durch die Operation kann eine bestehende Kurz- oder Weitsichtigkeit reduziert oder sogar aufgehoben werden. Das Sehen in der Ferne ist ohne Brille möglich, es muss nur noch eine Lesebrille getragen werden.
Wenn Patienten/Patientinnen in Ferne und Nähe ohne Brille gut sehen möchten, empfiehlt sich die Einpflanzung einer sogenannten Multifocal-Linse. Diese Sonderlinsen ermöglichen ein Leben ohne Brille.
Eine individuelle Anpassung und Beratung im Vorfeld der Operation ist unabdingbar. Leider werden die Kosten für diese Linsen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht oder nur zum Teil übernommen.
Komplikationen sind bei der modernen Staroperation sehr selten. In den ersten Tagen nach der Operation können leichte Beschwerden wie Fremdkörpergefühl, verstärkter Tränenfluss, Blendempfindlichkeit und Verschwommensehen auftreten. Diese Beschwerden verschwinden von selbst. Schwere Komplikationen, die einen Sehverlust des Auges zur Folge haben sind in der Hand eines geübten Chirurgen extrem selten. Dazu gehören eine Infektion im Auge sowie eine Blutung.
Beste Aussichten
Bei Patienten ohne Vorerkrankungen am Auge erreicht man durch die Katarakt-Operation eine sehr gute Sehschärfe. Lesen oder Auto fahren ist wieder mühelos möglich. Bei Patienten mit komplexeren Augenerkrankungen lässt sich häufig eine Verbesserung der Sehqualität erzielen.
Acrysof°IQ Vivity° Intraokularlinse
Die Acrysof°IQ Vivity° Intraokularlinse ist eine innovative Linse, die einen erweiterten Sehbereich bietet. Im Gegensatz zu Patienten, die mit einer Standard-Intraokularlinse versorgt wurden und meist nur in der Ferne scharf shen können, benötigen die meisten Patienten mit einer Acrysof°IQ Vivity° nach der Katarakt-Operation keine Brille für die Fernund Intermediärsicht mehr. Routinetätigkeiten im funktionellen Nahbereich, wie z.B. eine Handynachricht schreiben, können Patienten mit einer größeren Brillenunabhängigkeit durchführen. (2)
Mit der Acrysof°IQ Vivity° können Sie einen kontinuierlich scharfen Sehbereich von der Ferne über den Intermediär- bis hin zum funktionellen Nahbereich erhalten.
Beispiele von Aktivitäten im Intermediärbereich ( Abstand 60 -120cm)
Beispiele von Aktivitäten im sogenannten funktionellen Nahbereich ( Abstand 40-60cm)
Manche Nahaktivitäten, wie beispielsweise das Lesen von Kleingedrucktem ( Beipackzettel), können durch das Tragen einer Lesebrille weiter unterstützt werden.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Broschüre des Linsenherstellers.
Gerne klären wir Ihre Fragen in einem Beratungsgespräch zur Staroperation in unserer Sprechstunde.