Gefäßanalyse
Die Untersuchung des Augenhintergrundes mit dem AV-Analyser ist eine Vorsorgeuntersuchung, um das individuelle Risiko von Gefäßerkrankungen des Körpers wie Herzinfarkt und ganz besonders Schlaganfall frühzeitig zu erfassen. Dabei werden in einem computerunterstützten Verfahren die Gefäße am Augenhintergrund vermessen.
Das Auge ist der einzige Teil des Körpers, an dem die Blutgefäße und die Fließeigenschaften des Blutes direkt beurteilbar sind. Das Auge entsteht entwicklungsgeschichtlich als Ausstülpung des Gehirns. Die Netzhautgefäße stellen daher, embryologisch, physiologisch und morphologisch betrachtet, Gehirngefäße dar.
Aus dem Zustand der Blutgefäße des Augenhintergrundes kann man Rückschlüsse auf den Zustand der Gehirngefäße ziehen.
Dieser Zusammenhang wurde in einer großen amerikanischen Studie (Aric-Studie) mit über 11.000 Patienten sowie in einem in Deutschland seit 2002 durchgeführten Pilotprojekt mit 40.000 Patienten nachgewiesen.
Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse ergab bei ca. 14% der Untersuchten arteriosklerotische Frühveränderungen der Netzhautgefäße.
Der überwiegenden Zahl der untersuchten Patienten war ein erhöhtes Gefäßrisiko bislang nicht bewusst. Mit den Untersuchungsergebnissen können die Patienten nun gezielt Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Bewegungsmangel angehen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Wenn Sie sich zu computergestützten Gefäßanalyse entscheiden, erhalten Sie zunächst einen Anamnesebogen zur Abklärung Ihrer bisherigen Krankheitsgeschichte.
Anschließend werden mit einer Spezialkamera Aufnahmen Ihres Augenhintergrundes angefertigt. Die Netzhautphotographie ist vollkommen berührungs- und schmerzfrei.
Die anschließende Vermessung der Gefäße des Augenhintergrundes wird computergestützt durchgeführt.
Gefäßveränderungen im Sinne einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) lassen sich an den feinen Gefäßen am Augenhintergund besonders zuverlässig als Verengung der Arterien erkennen. Das Verhältnis der Durchmesser von Arterien (A) und Venen (V) ergibt die „av-Ratio“.
Diese gibt Auskunft über das Ausmaß der Arterienverengung. Dabei gilt Folgendes:
Je niedriger der av-Wert, desto ausgeprägter sind Gefäßveränderungen und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines späteren Schlaganfalles bzw. Herzinfarktes.
Nach Abschluss der Untersuchung erhalten Sie eine umfangreiche Befunddokumentation.
Bitte beachten Sie:
Eine allgemeinärztliche-internistische Untersuchung sowie gegebenenfalls eine Untersuchung der Halsschlagadern mittels Ultraschall sind zur Abschätzung Ihres Gefäßrisikos unerlässlich! Bitte übergeben Sie unsere Untersuchungsergebnisse umgehend Ihrem Hausarzt, damit er Sie über weitere erforderliche Untersuchungen beraten kann.
Wieviel kostet die computerunterstützte Gefäßanalyse:
Die Kosten werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Die privaten Krankenkassen erstatten die Kosten.